Amsterdam ist voll. Menschen aus aller Welt sind auf den Beinen, kommen mit Bahn und Flugzeug an. Sie scheinen die verschiedensten Sachen zu suchen: Entspannung, Kultur, Gras, das beste Grachten-Selfie, gutes Essen, neue Fundstücke für den Kleiderschrank, Tulpen, eine Begleitung für die Nacht, ein Fahrrad, Käse, eine Bootsfahrt – Amsterdam bietet für jeden etwas.
Zwei Tage Amsterdam – nach einem halben Tage fühlt man sich bereits heimisch, abseits der Touristenströme wird es sogar richtig gemütlich.
Bei dem Kurztrip kamen zwei glückliche Fügungen zusammen, die seltenst als solche bezeichnet werden würden: Meine Leidenschaft für große Touristengruppen läuft in den Minusbereich, selbstständige Entdeckungstouren an fremden Orten finde ich eher großartig. Zudem hatte ich nur ein studentisches Budget im Rucksack. Schweren Herzens mussten die Museen bis zum nächsten Besuch warten. Amsterdam lernte ich dennoch kennen. Manches in dieser kurzen Zeit sogar intensiver als die teilweise genervten Touristen in den langen Warteschlangen.

Entspannt und kostengünstig Amsterdam entdecken – Tipps & Tricks
Respekt vor den Einwohnern Amsterdams
Eine hohe Beliebtheit bringt Vor- und Nachteile. Letzteres entsteht durch Menschenströme und mangelhaftes Verhalten der Touristen. Overtourism ist zu viel für diese schöne Stadt. Für gegenseitigen Respekt zwischen Touristen und Einwohnern gibt es beispielsweise großflächige Aufklebern ‚I live here‘ in den Fenstern der begehrten Stadtviertel. In verschiedenen Lebenssituationen wird auf die Bedürfnisse der ansässigen Menschen aufmerksam gemacht. Gutes Benehmen ist auf der ganzen Welt nie out.
Gesunde Neugier & Spontaniät
Einfach loslaufen und von der eigenen Neugier treiben lassen. Verlaufen kann man sich, lohnt sich aber auch meistens. Einfach mal den Stadtplan in der Tasche lassen. In viele Ecken kann man sich sofort verlieben!
Frühes Aufstehen lohnt sich
Amsterdam kann man für kurze Momente des Tages fast für sich alleine haben. Wenn man früh aus dem Bett springt, sind Straßen und Grachten noch unberührt. Die meisten Touristen sind ungefähr ab 11 Uhr unterwegs.

Bequemes Schuhwerk
Viel laufen, laufen, laufen – wer es kann und mag. Die Wege an den Grachten laden unbedingt dazu ein, Amsterdam zu Fuß kennenzulernen. Kleine Pausen sind jederzeit möglich, die Richtung bestimmt man selbst. Nur Druckstellen und Blasen würden den ganzen Spaß irgendwie verderben. Menschen und Umgebung kann man so direkt erkunden.
Flohmärkte & Parks
Amsterdam bietet viele Flohmärkte und ist insgesamt sehr grün! Da ich unter der Woche in Amsterdam war, konnte ich die Wochenendmärkte leider nicht erleben – lohnen sie sich?
Der Waterloopleinmarkt bietet für einen kleinen Bummel die perfekte Größe. Besonders aufgefallen sind die vielen Stände mit (Vintage-) Kleidung und manch‘ kuriosen Dingen, wie beispielsweise geschneiderten Taschen und Beutel aus Uniformen. Außerdem schlenderte ich noch über den Albert Cuypmarkt, der überwiegend typische Flohmarktware bereithielt. Ein paar Food-Stände laden zum Probieren verschiedener Spezialitäten ein.
Natur gibt es recht viel in Amsterdam, sei es durch die Parks oder die üppige Begrünung in den Straßen. Innenstadtnah sind der Oosterpark sowie Vondelpark in Amsterdam. Wer am Entrepotdok entlang läuft, kann auch einen Blick in den Artis (Zoo) werfen.

Pommes auf dem Waterloopleinmarkt
Sensationelles Fast Food! Leider war es die einzige Portion extravaganter Pommes, daher sind mir keine Vergleichsfritten bekannt. Knusprige, dicke Pommes mit einer reichhaltigen, gut gewürzten Sauce aus Erdnussmus und Tomatenmark, sowie Mayonnaise und gewürfelten Zwiebeln. Eine himmlische Kombination! Ein Verdauungsspaziergang über den Flohmarkt macht danach umso mehr Spaß.

Öffentlicher Personennahverkehr
Ist in Amsterdam sehr erschwinglich – die 3-Tageskarte für Metro, Busse, Tram und Fähren kostet nur 19 Euro. Damit kauft man sich die Lizenz für eine Erkundungstour! So können Randgebiete besucht werden, wenn die Füße nicht mehr wollen oder einfach Lust auf eine kleine Stadtrundfahrt hat. Beispiel gefällig? Mit der Straßenbahn Nr. 26 von Amsterdam Centraal Station erreicht man schnell Wasser und Strand – einfach an der Endstation IJburg aussteigen.
IJburg
Wer einen kleinen Abstecher ans Wasser Richtung IJmeer machen möchte, ist hier genau richtig. Mit der Straßenbahn geht das fix, und nach einem kleinen Spaziergang hat man ziemlich schnell Sand unter den Füßen. IJburg wirkt etwas leer, bietet einen luftigen Raum im Vergleich zur trubeligen Innenstadt. Architekturfreunde dürfen sich ebenfalls über die Gegend freuen. Wer Lust hat, kann sich sogar im Surfen ausprobieren – eine Surfschule auf Centrumeiland ist vorhanden.

Amsterdam Zuid – Zuidas
Etwas außerhalb der Innenstadt von Amsterdam eröffnet sich eine weitere tolle Landschaft. Imposante Häuser verschiedenster Stile stehen in Amsterdam Zuid. Eher ein Businessviertel, genauer gesagt der Central Business District, sodass die Menschen hier vor allem arbeiten. Es sind die in Amsterdam lebenden Menschen, die man hier trifft – nach der Arbeit zum Dinner oder mittags zum Lunch. Sehr sehenswert, mit cooler Atmosphäre und netten Menschen!

De Wallen
Berühmt berüchtigt, nicht nur für Junggesellenabschiede. Als Rotlichtbezirk muss dieser Stadtteil von Amsterdam besonders viel aushalten. Das Polizeiaufgebot ist an dieser Stelle bereits tagsüber groß. Viele Schaufenster sind leer, einige suchen neue Nachmieter. In einigen Fenstern stehen müde Frauen mit einem abgehärteten Blick. Diesen haben die Türsteher ebenfalls drauf. Das kleine Erotikmuseum kostet übrigens nicht so viel Eintritt und soll sehr sehenswert sein. Dies ist für den nächsten Besuch bereits notiert.
Gibt es noch ein paar Tipps um Amsterdam für kleines Geld zu entdecken? Lasst eure Erfahrung gerne in den Kommentaren da. 😊